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Freiherr Philipp von Boeselager

Freiherr Philipp von Boeselager

Male 1917 - 2008  (90 years)    Has more than 100 ancestors and 5 descendants in this family tree.

Personal Information    |    Notes    |    All

  • Name Philipp von Boeselager 
    Prefix Freiherr 
    Birth 6 Sep 1917  Burg Heimerzheim Find all individuals with events at this location 
    Gender Male 
    Death 1 May 2008  Altenahr Find all individuals with events at this location 
    Siblings 2 Siblings 
    Person ID I613993  Geneagraphie
    Last Modified 3 May 2008 

    Father Freiherr Albert Dominikus Hyacinthus Hubertus Vitus Joseph Maria von Böselager,   b. 15 Jun 1883, Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Find all individuals with events at this locationd. 20 May 1956, Heimerzheim Find all individuals with events at this location (Age 72 years) 
    Mother Freiin Maria Theresia Ferdinandine Antonie Aloysia von Salis-Soglio,   b. 25 Mar 1890, Solingen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Find all individuals with events at this locationd. 1968 (Age 77 years) 
    Family ID F3199  Group Sheet  |  Family Chart

    Family Gräfin Rosa Maria von Westphalen zu Fürstenberg,   b. 1924   d. Yes, date unknown 
    Marriage 1948 
    Children 
    +1. Living
    Family ID F267489  Group Sheet  |  Family Chart
    Last Modified 21 Nov 2012 

  • Notes 
    • Zu seinen Verwandten zählte auch der Diplomat Wilhelm Freiherr von Ketteler . Sein Elternhaus war geprägt vom rheinischen Katholizismus.
      Im Jahre 1936 legte Boeselager sein Abitur im Aloisiuskolleg des Jesuitenordens in Bad Godesberg ab. Zunächst wollte er Jura studieren, um in den Auswärtigen Dienst gehen zu können. Sein Großvater riet ihm wegen der Nazis ab und empfahl ihm stattdessen, in die Armee einzutreten. 1936 trat Boeselager in das Kavallerie -Regiment in Paderborn ein. Als Ordonnanzoffizier von Generalfeldmarschall Günther von Kluge lernte er 1942 Henning von Tresckow bei dessen täglichem Lagevortrag in der besetzten Sowjetunion kennen und schloss sich seiner Widerstandsgruppe an.
      Im März 1943 war Freiherr von Boeselager als Offizier der Wehrmacht an einem versuchten Attentat auf Hitler beteiligt. Als sich 1943 bei einem Frontbesuch Hitlers die Möglichkeit für ein Attentat ergab, meldeten sich Philip und sein Bruder Georg Freiherr von Boeselager freiwillig für die Ausführung. Hitler sollte erschossen werden, was aber Generalfeldmarschall von Kluge verbot. Im elitären Infanterieregiment 11 hatte er während des Zweiten Weltkrieges eine heerestechnische Versuchseinheit aufgebaut und sich somit verschiedene deutsche und erbeutete Sprengstoffe besorgen können. Hieraus traf er nach Versuchen eine Auswahl für zwei Bomben, die Hitler im Flugzeug nach einem Besuch an der Ostfront töten sollten. Fabian von Schlabrendorff verbrachte die als Cognacflaschen getarnten Bomben in das Flugzeug Hitlers. Das Attentat scheiterte, wie Boeselager sagte, da die Zünder im unbeheizten Gepäckraum des Flugzeugs eingefroren waren. Er selbst war äußerst überrascht von der Nachricht der sicheren Landung von Hitlers Flugzeug in der Wolfsschanze .
      Zusammen mit seinem Bruder Georg gehörte er zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 . Er kommandierte am 18. Juli 1944 sechs Schwadronen (1200 Mann), die mit den Pferden zunächst in Richtung Brest-Litowsk ritten. Dann sollten sie mit Lastkraftwagen nach Warschau fahren und von da aus mit Flugzeugen zum „führerlosen" Berlin fliegen, um die beiden Teile des Reichssicherheitshauptamtes zu besetzen. Als er vom Scheitern des Anschlages auf Hitler erfuhr, ließ er sofort kehrtmachen, um wieder zu den alten Stellungen zurückzukehren und unbemerkt zu bleiben. Er überlebte, weil alle Mitverschwörer - selbst unter der Folter - über seine Beteiligung schwiegen.
      Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Jura und Volkswirtschaft. 1948 heiratete er Rosa Maria Gräfin von Westphalen zu Fürstenberg (* 1924), mit der er vier Kinder bekam, und zog auf die Burg Kreuzberg in Altenahr. In den 1950er Jahren gehörte er zum Personalgutachterausschuss , der über die Einsetzung von ehemaligen Wehrmachtsoffizieren in die Bundeswehr entschied.
      Bereits am 13. März 1946 wurde Boeselager in den Malteserorden aufgenommen und gehörte mit zu den Gründern des Malteser Hilfsdienstes . Auch die von der Deutschen Assoziation des Ordens durchgeführten Lourdes-Wallfahrten gehen auf seine Initiative zurück und er war lange Jahre als Lourdes-Kommissar des Ordens tätig. Boeselager hatte zuletzt im Malteserorden den Rang eines Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli in Obedienz . Sein Sohn Albrecht setzt diese Tradition fort.
      Boeselager gab zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften Interviews, u.a. der Jungen Freiheit zum 18. Juli 2003 und zum 20. Juli 2007, aber auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung drei Wochen vor seinem Tod. Außerdem unterschrieb er den „Appell für Pressefreiheit" der Jungen Freiheit anlässlich der Leipziger Buchmesse. Als gläubiger Katholik setzte er sich für den Schutz des ungeborenen Lebens und gegen Abtreibung ein.
      Er starb in der Nacht auf den 1. Mai 2008.
      Auszeichnungen
      Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
      Ernennung im Januar 2004 zum Offizier der Französischen Ehrenlegion
      Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz
      Ernennung am 15. Juni 2005 zum ersten Ehrenbürger des Landkreises Ahrweiler
      Ehrenmitglied der Rheinischen Ritterschaft und deren Ritterhauptmann z.D.
      Ehrenvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände
      Ehrenmitglied der Studentenverbindung K.D.St.V. Ripuaria Bonn im CV seit 2000
      Auszeichnung im Dezember 2007 mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz



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