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Johann Christoph Friedrich Bach

Male 1732 - 1795  (62 years)    Has 15 ancestors and one descendant in this family tree.

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  • Name Johann Christoph Friedrich Bach 
    Birth 21 Jun 1732  Leipzig, Sachsen, Deutschland Find all individuals with events at this location 
    Gender Male 
    Death 26 Jan 1795  Bückeburg Find all individuals with events at this location 
    Siblings 3 Siblings 
    Person ID I657768  Geneagraphie
    Last Modified 23 Jul 2009 

    Father Johann Sebastian Bach,   b. 21 Mar 1685, Eisenach Find all individuals with events at this locationd. 28 Jul 1750, Leipzig, Sachsen, Deutschland Find all individuals with events at this location (Age 65 years) 
    Mother Anna Magdalena Wilcke   d. Yes, date unknown 
    Marriage 3 Dec 1721 
    Family ID F288822  Group Sheet  |  Family Chart

    Children 
     1. Wilhelm Friedrich Ernst Bach,   b. 24 May 1759, Bückeburg Find all individuals with events at this locationd. 25 Dec 1845, Berlin, Brandenburg, Deutschland Find all individuals with events at this location (Age 86 years)
    Family ID F288783  Group Sheet  |  Family Chart
    Last Modified 23 Jul 2009 

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  • Notes 
    • der sogenannte „Bückeburger Bach"

      Musicus
      Er erhielt eine Ausbildung an der Leipziger Thomasschule sowie musikalischen Unterricht durch seinen Vater. Wilhelm Friedemann Bach , der Lieblingssohn Johann Sebastian Bachs, hielt seinen jüngeren Bruder als Cembalist für den „stärksten Spieler" unter ihnen, der „seines Vaters Claviercompositionen am fertigsten vorgetragen" habe. Mit siebzehn Jahren begann Friedrich ein Jurastudium an der Leipziger Universität, brach dieses aber bald darauf, noch vor dem Tod des Vaters, wieder ab und folgte um die Jahreswende 1749/50 als gerade Achtzehnjähriger dem Ruf, als „Hochgräflich Schaumburg-Lippischer Cammer-Musicus" am Hof in Bückeburg in Dienste zu treten. Wilhelm Graf zu Schaumburg-Lippe , der 1748 seinem Vater als Regent des kleinen Territoriums gefolgt war, hatte sich von der königlichen Hofmusik am Hofe Friedrichs II. in Potsdam stark beeindruckt gezeigt und feste Pläne gefasst, in seiner Residenz diesem Vorbild nachzueifern.
      Am Bückeburger Hof waren derzeit die beiden Italiener Angelo Colonna als Konzertmeister und Giovanni Battista Serini als Kapellmeister und Komponist tätig. Bach lernte hier den Stil der italienischen Oper und Kantate kennen, da in den mindestens zweimal wöchentlich stattfindenden Concerten, die in der Regel spätnachmittags gegeben wurden, vor allem Vokalmusik aufgeführt wurde. Dazu unterhielt die Hofkapelle eine Sängerin, Lucia Elisabeth Münchhausen, Tochter des Hofmusikers Ludolf Andreas Münchhausen, die durch den Unterricht des Konzertmeisters Serini in die italienische Gesangskultur eingeführt wurde.
      Bachs erste Jahre in Bückeburg dürften ihm noch wenig Möglichkeiten zur Entfaltung einer eigenen künstlerischen Persönlichkeit geboten haben; jedenfalls sind aus dieser Zeit keine datierten Kompositionen aus seiner Hand erhalten. Er eignete sich in dieser Zeit jedoch offensichtlich den Stil der am Hof gespielten Musik an.
      Am 8. Januar 1755 heiratete Bach die Hofsängerin Münchhausen, die bald darauf ihren Unterricht bei Serini einstellte. Der italienische Kapellmeister verließ im folgenden Jahr, ebenso wie Colonna den Bückeburger Hof, worauf Bach nun die Leitung der Hofkapelle übertragen wurde. Neben der Leitung der Konzerte hatte er für die Anschaffung und Komposition neuer Musik zu sorgen. Auf Betreiben des Grafen wurde dazu auch Kontakt mit Musikern anderer Adelshöfe aufgenommen, um Notenmaterial zu erbitten. Graf Wilhelm hatte den Ehrgeiz, in seiner Musikbibliothek den neuesten Entwicklungen des Musikgeschmacks zu folgen. Durch den herrschenden siebenjährigen Krieg wurden die Personalangelegenheiten des Hofes nur langsam geordnet, weswegen Bach erst 1759 offiziell zum Hofkapellmeister ernannt und mit einer Gehaltsverdoppelung von 200 auf 400 Reichstaler bedacht wurde, während seine Frau weiterhin ihr Gehalt von 100 Talern für ihre Dienste als Sängerin empfing.
      Ebenfalls in diesem Jahr wurde Wilhelm Friedrich Ernst , ihr ältester Sohn von insgesamt acht Kindern, geboren, über den der Graf auf Bachs Bitte hin die Patenschaft übernahm. Wilhelm war der letzte Musiker in der direkten Nachkommenschaft Johann Sebastians. Als 1767 Telemann in Hamburg starb, unternahm Johann Christoph Friedrich Bach seinen einzigen belegten Versuch, seine Stellung in Bückeburg gegen eine bessere zu tauschen und bewarb sich als Musikdirektor in Hamburg; bei der Vergabe der Stelle wurde ihm jedoch sein älterer und bekannterer Halbbruder Carl Philipp Emanuel vorgezogen. Dies führte aber nicht zu einer Trübung der brüderlichen Beziehungen, sondern es entwickelte sich ein eher verstärkter Kontakt und Austausch von Anregungen und Kompositionen.
      Für Johann Christoph Friedrich Bach begann nun eine intensive Schaffensphase. Neben vielen Kammermusikwerken und Klaviermusik komponierte er um 1769 seine ersten Oratorien Die Pilgrime auf Golgatha (Text: Friedrich Wilhelm Zachariae ) und Der Tod Jesu in der zweiten Textfassung von Karl Wilhelm Ramler (1760), dessen Erstfassung schon Graun (1755) und Telemann (1756) erfolgreich vertont hatten. Ebenfalls aus der Zeit vor 1770 stammen die ersten neun seiner insgesamt neunzehn bekannten Sinfonien, zehn weitere entstanden in einer späteren Phase zwischen 1792 und 1794.
      Die Berufung Johann Gottfried Herders (1744-1803) als Hofprediger und Konsistorialrat nach Bückeburg im Jahre 1771 führte zu fruchtbarer Zusammenarbeit und einer Freundschaft zwischen dem Dichter und dem Komponisten. Aus ihrem gemeinsamen Schaffen stammen die Oratorien Die Kindheit Jesu und Die Auferweckung des Lazarus (1773) sowie einige Kantaten und die dramatische Werke Brutus und Philoktetes ( beide 1774), wobei der kritische Herder offenbar in der engen Zusammenarbeit mit Bach seine musikästhetischen Ansichten in die Praxis umgesetzt sah. Diese Phase, die für Bach eine geistig anregende Zeit war, endete 1776 mit der Berufung Herders nach Weimar.
      Als ein Jahr nach dem Tod der Gräfin 1776 auch Graf Wilhelm starb, der den Mittelpunkt des kulturellen Lebens am Hof dargestellt hatte, suchte Bach offenbar nach neuen Anregungen für seine Tätigkeit. Diese fand er während seiner einzigen größeren Reise im Frühsommer 1778, auf der er gemeinsam mit seinem Sohn - über eine Zwischenstation in Hamburg - zu Johann Christian Bach nach London fuhr, wo der junge Wilhelm seine weitere Ausbildung erhalten sollte. In London lernte Friedrich in den Konzerten seines Bruders u. a. Werke Glucks und Mozarts kennen, die ihn von da an stark interessierten und beeinflussten.
      Bach widmete sich weiterhin der Hofkapelle und führte sie zu so großem Ansehen, dass Forkel 1782 der Bückeburger Hofkapelle den vierten Rang unter den besten Orchestern in Deutschland einräumte. Daneben stand die Klaviermusik im Mittelpunkt seiner Kompositionen. Horstig, der Verfasser seines Nekrologs , beschreibt, wie er tagelang „[a]uch wenn ihn niemand hörte [...] auf seinem englischen Pianoforte, welches er aus London mitgebracht hatte [phantasierte]".
      Nach dem Tod des Grafen Philipp Ernst im Jahr 1787 übernahm Gräfin Juliane als Vormund des erst zweijährigen Erbprinzen die Regierung. Die musikliebende Regentin schenkte Bach in seinen letzten Wirkungsjahren die dem Künstler notwendige Achtung und Anerkennung. Juliane erhielt täglich Unterricht auf dem Klavier und wirkte auch in Oratorienaufführungen als Sängerin mit. Die letzten Lebensjahre Bachs zeigten ihn noch einmal sehr arbeitsam und produktiv. 1787/88 gibt er eine Auswahl leichter Werke in vier Heften unter dem Titel Musikalische Nebenstunden heraus. Darin findet man zahlreiche Klavierwerke und Kammermusik, aber auch Klavierauszüge weltlicher Kantaten. Angespornt durch seinen Kollegen und späteren Nachfolger Franz Christoph Neubauer schrieb er in weniger als drei Jahren zehn Sinfonien und zwei Klavierkonzerte, die heute zum größten Teil noch auf Editionen und Wiederaufführungen warten.
      Am 26. Januar 1795 starb Johann Christoph Friedrich Bach „an einem hefftigen Brust-Fieber" in Bückeburg, wo er am 31. Januar auf dem Jetenburger Friedhof begraben wurde. Dort wurde 1803 auch Bachs Witwe beigesetzt.
      Sein Sohn Wilhelm Friedrich Ernst Bach führte die Komponistentradition in der Familie fort.

      Johann Christoph Friedrich Bach war 45 Jahre in Bückeburg tätig, an einem Hof, der trotz aller Kunstsinnigkeit der Regenten doch eher klein und unbedeutend war. Sein Werk, das dem aufkommenden Geniekult seiner Zeit keine ausreichende Nahrung gab, sowie sein bescheidenes Leben, das so wenig Aufsehen erregte wie seine Musik, mögen mit dazu geführt haben, dass er lange Zeit als Epigone seiner berühmten Familie beurteilt wurde. Typisch dafür ist ein frühes Zeugnis C. F. Cramers: „Er [J. S. Bach] hatte deren [Söhne] drey: Christian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, und Friedemann Bach; (den vierten in Bückeburg rechne ich nicht mit dazu; weil der nicht eigentlich zu den ... Bachen gehört)." Das konnte die neuere Forschung nicht bestätigen.
      An seinem Grab auf dem Jetenburger Friedhof in Bückeburg versammelten sich nach dem 1. Weltkrieg die Mitglieder des neu gegründeten Fürstlichen Instituts für musikwissenschaftliche Forschung Bückeburg, darunter Georg Schünemann , der sich als erster intensiv mit dem Leben und Werk des Bachsohnes auseinandergesetzt hat. Seine Studie ist noch immer Grundlage und Ausgangspunkt für eine Beschäftigung mit dem Komponisten, weil Schünemann trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten, entfernteres Quellenmaterial zu erreichen, die Bückeburger Hofbibliothek noch zu Verfügung hatte. Das musikwissenschaftliche Institut Bückeburg, dessen Bestand 1934 zwangsweise nach Berlin gebracht wurde, ist in den letzten Kriegsjahren nach Schlesien verlagert worden, und nur ein geringer Teil ist inzwischen über Moskau zurück nach Berlin gelangt, darunter jedoch keine Autografe Bachs. Demnach musste das von Hannsdieter Wohlfarth veröffentlichte Werkverzeichnis, das im Zusammenhang mit einer umfangreichen Studie der Bachschen Instrumentalmusik entstand, viele Autografe als verschollen angeben, die Schünemann noch vorlagen. Nach Wohlfarths Veröffentlichung wurden einige weitere Werke des Bückeburgers ausfindig gemacht, so dass ein neues Werkverzeichnis, das in Zusammenhang mit einer Ausstellung in Bückeburg zum 200. Todestag durch das Leipziger Bach-Archiv erstellt wurde, einen neuen Überblick über das derzeit bekannte Werk und die heutige Quellenlage gibt.

      Seine musikalischen Werke erreichten nicht die Bedeutung der seiner Brüder. Er schrieb neben Kammermusikstücken und geistlichen Liedern insgesamt 14 Sinfonien und 8 Klavierkonzerte , Oratorien und Opern .



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